Selbstverständnis

Wir leben in einer gespaltenen Gesellschaft. Sie ist geteilt in jene, die ein gutes Leben führen dürfen und alle anderen, die höchstens gut genug sind zu arbeiten und wenn nötig zu sterben. Diese Ungleichheit, zwischen Besitzenden und Besitzlosen, die nicht mehr haben als ihre bloße Arbeitskraft, bestimmt unser ganzes Leben. Denn nichts bleibt unberührt von der Logik der Ausbeutung und der ständigen Vermehrung des Kapitals.

Kunst ist eine Form, die Welt zu erkennen und wiederzugeben. Somit ist Kunst immer Ausdruck der herrschenden Verhältnisse. Sie ist beides – Produkt der Umwelt und Methode, auf sie einzuwirken. Wie sie von der bürgerlichen Gesellschaft zur Aufrechterhaltung des kapitalistisch-imperialistischen Systems benützt wird, so setzen sie Revolutionär*innen als Werkzeug der Veränderung ein.

Politische Kunst ist ein Mittel der Unterdrückten, die Welt mit dem Bewusstsein zu durchdringen und sie sich auf schöpferische Art und Weise anzueignen.

Wir möchten Kunst einerseits dazu benützen, unseren Mitmenschen die gesellschaftlichen Zusammenhänge und ihre Position in diesen deutlich und durchschaubar zu machen. Eine Kunst, die die Welt erkennbar macht.

Anderseits, soll unsere Kunst auch die Notwendigkeit des Sozialismus aufzeigen und die Menschen motivieren, eine revolutionäre Praxis zu entwickeln. Sie soll schöpferischer Teil und bildliche Verallgemeinerung der aktuellen Kämpfe sein. Eine Kunst, die Welt formt und verändert.

Wir wollen eine Plattform und Vernetzung für alle jene schaffen, die Kunst für Propaganda und Agitation herstellen. Unser Ziel ist es, das mannigfaltige Wissen über Kunst zu Technik, Ästhetik und Konzeption zu sammeln und zugänglich zu machen. Wir möchten Werke archivieren und ihre Wiederverwendung möglich machen, sowie neue Kunst entwerfen und miteinander ihre politische Wirksamkeit diskutieren und auswerten.

So legen wir, in Erinnerung an die wichtige Rolle der Ästhetisierung zahlreicher vergangener Kämpfe, Bewegungen und gelungenen Revolutionen, erneut einen Fokus auf den Aspekt der politischen Kunst und laden euch ein, mitzumachen. Lasst uns einen praktischen, kreativen Beitrag zum Aufbau einer realen Gegenmacht leisten.

Die Kunst der Unterdrückten ist überall, nur nicht dort, wo die Herrschenden sie möchten. Auf Häuserwänden und Flugblättern, auf Zügen und Transparenten. Da wo der Widerstand sich regt.

Unser gemeinsamer Nenner ist unsere Klasse! Als Teil der riesigen Arbeiter*innenklasse auf der Welt und damit in der Position der Unterdrückten und Ausgebeuteten ist es unser höchstes Interesse, unsere Emanzipation zu erreichen. Das heißt, diese Gesellschaftsordnung zu zerschlagen und an ihrer Stelle eine neue, klassenlose zu errichten. In der Gleichheit und Freiheit nicht Ziele in weiter Ferne, sondern Ausgangspunkt des Lebens aller Menschen sind.

Diese für uns grundlegende politische Überzeugung entscheidet, mit wem wir als Vernetzung/Plattform zusammenarbeiten können – und mit wem nicht.

Rotes Atelier vereint Künstler*innen, die mithilfe ihrer materialistischen Weltanschauung und der Praxis der Kunst die Welt tiefgreifend verändern wollen.

Rotes Atelier, 2024

10 Kommentare

  1. Mein Herz steht in Flammen

  2. Ich bin froh, dass es euch gibt

    • danke wir sind auch froh uns untereiander kennengelernt zu haben und noch froher jetzt zusmmane ein atelier zu sein -lemob

  3. Klaus Schiesewitz

    Ich teile deine Meinung. Ich möchte deinen Newsletter abonnieren .
    Klaus aus Bremen
    Kschiese@online.de

  4. Matthias Salomon

    Ich habe ein Buch von Euch, Rückgabe bis 14.01.2025 und weiß nicht, wie es an mich gekommen ist, eventuell über eine Monika, die Anfang Januar in der Klinik in Rendsburg war und deren Nachnamen ich nicht kenne. Ich weiß nur, dass sie Mundharmonika spielt und zeichnet. Das Buch ist von John Steinbeck und heißt Russische Reise. Ein schönes Buch, das ich aber gerne zurückgeben möchte. Euer Selbstverständnis teile ich, trete ich doch selber für eine soziale Demokratie ein

  5. Ich habe euch auf dem Rosa Luxemburg Kongress 2025 entdeckt, dort hattet ihr einen Stand mit Siebdruck Arbeiten, danke dafür.
    Kennt ihr den supalife Kiosk?
    LG

  6. Hi, wir waren bei der RLK dieses Jahr Nachbarn. Wir finden eure Arbeit super interessant und haben einen Vorschlag (oder eine Frage). Kann sich jemand von euch mal bei uns melden?

    Solidarische Grüße

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